Montag, 18. Oktober 2021

Ruth-Werner lässt grüßen

Die Jahresversammlung des Vereins für 2020 / 2021 fand mit guter Beteiligung statt.
Eingeleitet wurde sie mit einem Gedenken an aktive Mitglieder und Freunde, die nun leider nicht mehr mitwirken können: die Gründungsmitglieder Willi Schmidt und Erika Seiffert, beide mit der Feldberger Rathausmedaille geehrt, Anneliese Schröder, seit 2013 rührige Vereinsvorsitzende aber auch Maik Hamburger, als ältester Sohn Ruth Werners treuer Begleiter für den Verein, und der Schriftsteller Eberhard Panitz, alter Freund Ruth Werners und Verfasser des Buches „Geheimtreff Banbury“ .
In ihrem Sinne weiterzuwirken ist Anliegen aller Teilnehmer.
Die Berichterstattung dann über die Vereinstätigkeit, die trotz Corona – Einschränkungen auf vielfältige Aktivitäten verwies, wurde nach reger Aussprache bestätigt. Alle Termine in der Ausstellung zu Leben und Wirken Ruth Werners wurden durch zuverlässige Ehrenamtler gesichert.
Lesungen und Gespräche mit unterschiedlicher Thematik fanden statt; so zu den „Ostfrauen“ und „Ostmännern“, zu Buchillustrationen, zum „Gulag“, zur Ermittlungstätigkeit eines Kriminalisten, aber auch zur Lebensweise im Carwitz der 50er Jahre. Gewürdigt wurde ebenfalls die Forschungsarbeit eines Mitglieds, wodurch viele Beziehungen zur Kundschafterin und Schriftstellerin aufgedeckt wurden..
Der Finanzbericht wurde akzeptiert.
Die Anzahl der Besucher war zwar nicht so groß wie vor der Pandemie, jedoch kamen Interessenten aus der gesamten BRD, aber auch aus Österreich und England.
Das Gästebuch widerspiegelt die Anerkennung der Leistungen des Vereins und den Dank für alle Mitwirkenden.
Die Leitungsstruktur laut Satzung bleibt bestehen, Vorsitzende und stellvertretende Vorsitzende amtieren, die Neuwahl des Vorstandes ist für April 2022 vorgesehen.
Die Öffentlichkeitsarbeit soll intensiviert werden unter stärkerer Nutzung des Internets. Die Schätze des Vereins sollen vielen Menschen helfen ihren eigenen Lebenssinn zu bestärken, der Zugang soll besonders jungen Menschen ermöglicht werden.
Vorstellungen zur Gestaltung des 115. Geburtstags von Ruth Werner wurden diskutiert.
Besonderer Dank galt Peter Beurton, der als Zeitzeuge die Vereinsarbeit nachhaltig und unermüdlich unterstützt.
Da im vergangenen Jahr der 10. Jahrestag der Vereinsgründung nicht festlich gewürdigt werden konnte, endete die Versammlung mit gemeinsamem Mittagessen.

Ingrid Becker

Montag, 4. Oktober 2021

Zum Gedenken


Ein lieber Freund und Genosse lebt nicht mehr.
Am 1.Oktober hat uns, kurz vor seinem 90. Geburtstag,

Eberhard Panitz

für immer verlassen. Das macht uns traurig.
Aber wir danken ihm für sein Lebenswerk, sein Einstehen für humanistische Werte, den Sozialismus und den Kampf dafür.
So ist auch seine tiefe Verbundenheit mit Weg und Ziel der Namensgeberin unseres Vereins überzeugend in der Tat, besonders in der schriftstellerischen Umsetzung.
Seiner Familie gilt unser Mitgefühl und der Wunsch für Kraft und Mut zum Weiterleben in seinem Sinne. Ein letzter Gruß schließt unser fortwirkendes Gedenken an ihn ein.
Vorstand, Mitglieder und Mitstreiter des Ruth-Werner-Vereins e.V.

Carwitz, im Oktober 2021

Donnerstag, 23. September 2021

Zum Gedenken



Wir sind betroffen und sehr traurig über den Verlust unserer langjährigen Vorsitzenden Anneliese Schröder.

Sie starb am 16. September 2021, für uns alle noch nicht fassbar.

Sie hinterlässt eine große Lücke in unserer Gemeinschaft. Den Zielen des Vereins, vor allem für Frieden und Humanität einzutreten, verlieh Anni durch ihr unermüdliches Wirken Ausdruck. Ihr Vermächtnis heißt für uns, die Arbeit verantwortungsbewusst fortzusetzen. Wir danken ihr herzlich für ihren selbstlosen ehrenamtlichen Einsatz.

Wir fühlen mit ihren Angehörigen den Schmerz und besonders mit ihrer Tochter Marie-Luise, die ebenfalls Mitglied unseres Vereins ist.


Vorstand, Mitglieder und Mitstreiter des Ruth-Werner-Vereins e.V.

Carwitz, im September 2021


Freitag, 20. August 2021

"Der Sonderermittler: Als Kriminalist in Diensten des MfS" – Lesung und Gespräch

Es war wieder ein anregender Nachmittag im Scheunenladen mit Ellen Händler und Uta Mitsching-Viertel, beide promovierte Soziologinnen bzw. Politologinnen, selbst durch die DDR geprägt. Sie hatten bereits mit ihrem Frauenbuch 70 Lesungen in 10 Bundesländern und stellten nun ihr spannendes Männerbuch vor:

„ProblemZONE Ostmann? Lebenserfahrungen in zwei Systemen,“ zu dem Mathias Platzeck das Vorwort schrieb. Männer aus verschiedenen Berufen und Gesellschaftsschichten wurden interviewt, wodurch ein nachhaltiger Einfluß des Ostmannes auf die Entwicklung der Bundesrepublik nachgewiesen wurde, nicht ohne Humor und kritische Haltung.

Ihnen geht es nicht nur um das Überleben, sie haben ihr eigenes Leben gestaltet und hatten einen Erfahrungsvorsprung durch die Kenntnis von zwei Systemen. Für uns war besonders interessant, dass ein Mitbegründer unseres Vereins auch seinen Lebenslauf öffentlich machte, und wir haben Zeitgeschichte lebendig erlebt.

Herzlichen Dank sagen wir allen Beteiligten für die Offenheit der Atmosphäre, und wir wünschen auch diesem Buch viele Leser als Anregung zum Nachdenken über die eigene Entwicklung.

Der Ruth-Werner-Verein e. V. lädt nun zu einer Lesung ein, bei der es um Kriminalistik geht – Hans Becker stellt sein Buch "Der Sonderermittler: Als Kriminalist in Diensten des MfS" am Sonnabend, dem 28. August, um 14,00 Uhr im Carwitzer Scheunenladen vor und ist zum Gespräch bereit.

Montag, 12. Juli 2021

"ProblemZONE Ostmann?"— Lesung und Gesprächsrunde am 07.08.

Die Lesung aus „Ein Sommertag“ fand vor und mit sehr interessierten Zuhörern im Carwitzer Scheunenladen  am 10.7. statt. Die Vorstellung des Dorfes Carwitz – im Buch „Tarnow“ –  erfolgte über zwei Ansatzpunkte, nämlich über intensive Natur- und Umweltschilderung und über die Darstellung einiger Dorfbewohner der Vergangenheit: Fischer, Steinschläger, Waldarbeiter, Harzerin.

Interessant war auch, dass Herr Robert Habel, ein Carwitzer Urgestein, die Ereignisse der 50er und 60er Jahre im Ort kenntnisreich kommentierte und  handelnde Personen sogar beim richtigen Namen nennen konnte. Ruth Werner war in seinem Hause Feriengast. Die literarische Verarbeitung dokumentierte Zeitgeschichte und forderte Vergleiche zum Heute heraus.

Der Verein lädt für Sonnabend, den 7. August, 14 Uhr zu einer weiteren Lesung und Gesprächsrunde ein. Da das Buch von Ellen Händler und Uta Mitsching – Viertel „Unerhörte Ostfrauen. Lebensspuren in zwei Systemen“  im vergangenen Jahr auf großes Interesse stieß, steht jetzt von den beiden Autorinnen eine Fortsetzung an: „ProblemZONE Ostmann? Lebenserfahrungen in zwei Systemen“, 2021 erschienen.

Wir treffen uns wieder im Carwitzer Scheunenladen und freuen uns auf viele Besucher.

Sonntag, 4. Juli 2021

Der Ruth-Werner-Verein grüßt wieder

Die Ausstellung zu Leben und Wirken der Kundschafterin und Schriftstellerin Ruth Werner ist wieder geöffnet. Im Scheunenladen in Carwitz (Carwitzer Straße 33) können sich Besucher dienstags bis sonntags von 14 bis 16 Uhr auch über neue Exponate informieren. Eine andere Öffnungszeit kann vereinbart werden über Telefon 01713502980.

Am 07.07. jährt sich zum 21ten Male der Todestag Ruth-Werners. Deshalb laden wir zum Sonnabend, dem 10.07, 14:00 Uhr in den Scheunenladen zu einer Lesung ein. Es geht um Carwitz, das unter dem Namen Tarnow durch einen 10jährigen Jungen vorgestellt wird, der in dem Ort und seiner Umgebung mit seinen Eltern die Ferien verbringt. Interessant dürfte ein anschließend es Gespräch sein, in dem Vergleiche zu heute angestellt werden könnten. Die Geschichte von Ruth Werner „Ein Sommertag“ wurde 1968 veröffentlicht.

Wir freuen uns auf interessierte Besucher.

Ingrid Becker

Freitag, 14. Mai 2021

Ruth Werner lädt wieder ein

Wir haben leider unseren vorgesehenen Termin zur Wiedereröffnung der Ausstellung nicht einhalten können. Aber wir laden herzlich ein, am Sonnabend, dem 15. Mai, zu Ruth Werners Geburtstag, in den Carwitzer Scheunenladen zu kommen. Unter Einhaltung der Coronaregeln werden wir einige neue Exponate vorstellen. Am Vormittag werden wir wieder Blumen zu der vom Feldberger Ortsrat am Weg zum Bohnenwerder aufgestellten Erinnerungstafel bringen.

Die Öffnungszeiten der Ausstellung werden derzeit noch verkürzt sein, und zwar von Donnerstag bis Sonntag 14 bis 16 Uhr, aber auch am Pfingstmontag sind wir da.

Unsere erste Lesung in diesem Jahr bieten wir am 22. Mai, also Pfingstsonnabend, um 14 Uhr an.

Aus der Sicht eines 10 Jährigen gewinnen wir Einblicke in das Leben im Carwitz der 50 / 60er Jahre, und zwar durch Ruth Werners Erzählung „ Ein Sommertag“. Bei gutem Wetter sitzen wir unter grünen Bäumen im Vorgarten unseres Scheunenladens (Carwitzer Straße 33).

Zum Tag der Befreiung haben einige Vereinsmitglieder an einem spontanen Treffen am sowjetischen Ehrenmal im Feldberger Kurpark teilgenommen, das Denkmal mit Blumen geschmückt und die Forderung „Nie wieder Krieg, nie wieder Faschismus“ nachhaltig unterstützt. Das ist auch ein Vermächtnis unserer Ruth Werner.

Wir hoffen, unsere Vereinsmitglieder, ihre Angehörigen, Freunde, Interessenten und Neugierige bald wieder regelmäßig und freudig begrüßen zu können.

Vorstand des Ruth-Werner-Vereins

Mittwoch, 3. Februar 2021

Ein weiteres Lebenszeichen vom Verein

Auch wenn wir noch nicht wissen, wann wir unsere Doppel-Jahresversammlung 20/21 abhalten können, nehmen wir doch an, daß die Ausstellung im Carwitzer Scheunenladen termingerecht am 1. Mai wieder eröffnet werden kann.

Wir haben auch einige Neuigkeiten anzubieten:

So erreichte uns ein Geschenk besonderer Art: Frau Gabriele Senft sandte uns ihren neuen Bildband „Leuchtend prangten ringsum Apfelblüten...“, in dem sie auf Spurensuche geht. Darin ist auch Ruth Werner auf einem Foto vom Tag der Befreiung 1993 am Sowjetischen Ehrenmal in Treptow und mit einem kurzen Text zu ihrem Leben abgebildet.

An Frau Senft, die mehrmals in Carwitz weilte, erinnern wir uns besonders, da wir den letzten Besuch bei dem ältesten Sohn Ruth Werners, der beim Fischer wie so oft Urlaub machte, als gemeinsames Erlebnis hatten.

Maik Hamburger wäre am 12. Februar dieses Jahres 90 Jahre alt geworden.

Ein ganz besonderes Buch hat unser Vereinsmitglied Heiko Haase entdeckt: „Mecklenburg. Ein Gästebuch“ von 1982. Unter vielen prominenten Eintragungen, so von Joh. R. Becher, Franz Fühmann, Hermann Kant, Hans Fallada, Willi Bredel u.v.m. ist auch ein Abdruck aus einer Veröffentlichung Ruth Werners über ein Dorf in der Seenplatte, „Tarnow“ genannt, enthalten; natürlich ist es Carwitz. Das Büchlein ist als „Ein Sommertag“ 1968 eigentlich für Kinder gedacht, ist aber genauso für Erwachsene ein Gewinn, zumal die handelnden Personen sehr wünschen, dass „Tarnow“ nicht entdeckt werden sollte.

Wir wollen bei Zustimmung der Vereinsmitglieder übrigens mit diesem Buch 2021 eine Lesung und Gesprächsrunde gestalten. Außerdem wollen wir uns gerade in diesem Jahr der Erzählung von 1968 „In der Klinik“ zuwenden.

Falls wir uns dazu entschließen, werden wir uns auch öffentlich mit einer Schmähschrift auseinandersetzen, in der über Ruth Werners Lebensart unbewiesene Behauptungen vorgebracht werden und man gar zu deutlich merkt, daß der Verfasser sie verurteilt.

Wir freuen uns trotz zur Zeit noch widriger Umstände auf viele Begegnungen und Besucher mit kreativen Gedanken, mit Hinweisen auf aktuellen Bezug, mit der Absicht, unseren Verein zu stärken oder Ruth Werner kennenzulernen.

Wir hoffen, daß die nd-Leserreise zu Ruth Werners Geburtstag ohne große Einschränkungen stattfinden und dazu beitragen kann, in ihrem Sinne Gedanken von Frieden und Humanität umzusetzen.